25. August 2017

Fast jeder Tag im Kalender ist einem Thema gewidmet: Es gibt bekannte internationale Feiertage (wie z. B. den Valentinstag, Internationalen Tag der Frau oder Muttertag) und kuriose Welttage. Heute, am 25. August, ist beispielsweise der Tag der gebrauchten Kleidung. Was bedeutet es? Für den einen ist es der Aufruf zu „Trage Second Hand – Du sparst Geld und schonst Ressourcen“, für den anderen ein Grund den Schrank auszumisten und die aussortierte Kleidung zu spenden. Ich habe beides getan. Vor Monaten. Dummer-weise kam ich dabei auf die glorreiche Idee die aussortierten Klamotten zu upcyclen.

Upcycling ist der neue Trend, die Wiederentdeckung dessen, was in ärmeren Ländern der ganz normale Alltag ist. 

Dort werden aus Autoreifen Flip-Flops gemacht, aus alten Plastikflaschen hängende Gärten gebaut und alte Blechdosen zu Kannen, Lampen oder Spielzeug umfunktioniert.

Ich entschied mich für Röcke. Einen alten Pullover unter den Ärmeln abgeschnitten, oben umgenäht, Gummi reingezogen… ratz-fatz war aus einem unschönen Pulli ein unschöner Rock geworden. Es hätte mir eine Warnung seien können. War es aber nicht. Stattdessen entschied ich mich besser zu werden und den nächsten Rock aus einem alten Hemd zu nähen. Mein Freund spendete mir einige gestreiften Exemplare (auch er war gerade am Ausmisten) und ich legte los. Daraus ist etwas geworden, was an eine Oma-Schürze mit Knöpfen erinnerte. Die später eingenähte Spitze machte das Ganze noch schlimmer. Ich gab nicht auf. Recherchen auf Pinterest motivierten mich noch mehr Altklamotten zu zerschnippeln und einen breiten Gummizug zu kaufen um endlich einen ultimativ coolen Upcycling-Rock zu kreieren. Das Ganze liegt nun seit einigen Monaten in einem Karton. Neben den anderen reparaturbedürftigen, knopflosen und unfertigen Sachen. Früher hätte ich ein schlechtes Gewissen. Wegen der Aufschieberitis und so. Heute habe ich mich entschieden froh zu sein und einen Tag der Aufgeschobenen Dinge zu feiern. Es geht so:

Einen Tag (oder einen halben) den Dingen widmen, die ich immer aufschiebe.

Der Feiertag ist beweglich und findet meisten an einem verregneten Samstag statt. An diesem Tag sind alle anderen Routinetätigkeiten (Wäsche waschen, Staubsaugen, Einkaufen usw.) tabu. Es ist empfehlenswert auch nicht zu kochen – etwas Leckeres vorkochen, Pizza bestellen oder sich von jemandem bekochen zu lassen ist eine gute Alternative. Wichtig ist, den Tag mit einem Erfolgserlebnis zu beenden. Alles, was man nicht geschafft hat, wird mit gutem Gewissen aufgeschoben. Der nächste Tag der aufgeschobenen Dinge kommt bestimmt.

Und hier noch einige Tipps:

  • Not-To-Do ist immer noch eine Option. Prüfe die Relevanz und die Konsequenzen des Nicht-Erledigens. Vielleicht gibt es einen guten Grund, warum die Aufgabe so lange liegengeblieben ist.
  • Große Aufgaben unbedingt in kleine Portionen aufteilen.
  • Visualisiere das Endergebnis, nicht den Prozess.
  • Strebe nicht nach Perfektion.

Viel Spaß wünscht Dir/Ihnen,

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