23.10.2019
Immer, wenn ich ein Thema bearbeite, „bearbeitet“ sozusagen das Thema mich.
So auch vor 3 Wochen: Ich stelle eine Präsentation zum Thema
„Nein“ sagen als Schutz vor Überlastung zusammen. In diesem Augenblick ruft mein Bruder an und bittet mich um Hilfe.
Das Problem ist, dass das, um was er mich bittet, komplett gegen meine Haltung ist.
Was nun? Eigenem Bruder helfen oder bei mir bleiben? Schweren Herzens entscheide ich mich für mich. Bruder insistiert. Ich argumentiere. Er wird massiv. Ich werde massiv. Er übt noch mehr Druck aus bis ich in aller Deutlichkeit und leider auch ziemlich stimmgewaltig: „Nein, ich werde es nicht tun!“ verkünde. Stille. Also dann… Aufgelegt. Ungut, das Ganze.
Ich rufe mir alle Mantren ins Gedächtnis:
- Für mich ist nicht gegen Dich.
- „Nein“ sagen bedeutet gut für sich sorgen.
- Ich habe das Recht „Nein“ zu sagen, auch wenn es Dir nicht gefällt.
- Ich darf andere enttäuschen.
- Wenn die Person, die mich um etwas bittet nach einem „Nein“ sauer oder vorwurfsvoll reagiert, dann ist es eine emotionale Erpressung.
Es hilft. Aber nur ganz wenig.
Vor einer Woche: Bruder getroffen. Thema geklärt. Alles wieder gut.
Morgen halte ich die Präsentation. Ich bin bereit.
Ihre/Eure